REZENSION
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete
von Oliver Kunze
Bei der Planung von Veranstaltungsformaten stehen meist die technischen und organisatorischen Fragen im Mittelpunkt der Arbeit. Fast ebenso wichtig ist jedoch die persönliche Performance, die auf einer Verbandsveranstaltung stimmen muss. Denn häufig müssen Verbandsvertreter auf Podien, Diskussionsrunden und in Vorträgen brillieren.
Um bei solchen Auftritten überzeugen zu können, ist es wichtig, seine Selbstdarstellung zu überprüfen und dem Veranstaltungsformat anzupassen. Denn häufig werden Anlässe wie Reden, Vorträge und Referate in einem Atemzug mit einer Präsentation genannt. Dass dies jedoch der falsche Ansatz ist, zeigt der Ratgeber der Wirtschafts- und Finanzjournalistin Judith Engst. Sie erläutert in dem 174-seitigen Praxis-Buch, welche Unterschiede bei den einzelnen Präsentationsformen bestehen und welche Vorbereitungen im Vorfeld getroffen werden müssen.
Im Startkapitel werden zunächst grundsätzliche Vorüberlegungen geklärt, die bei der Konzeption einer Präsentation beachtet werden müssen. Die Ideensammlung, der richtige Themenzuschnitt sowie die Gliederung der Präsentation werden in diesem Abschnitt nicht nur anschaulich erklärt, sondern auch gleich mit einer Methodik verknüpft, die zur Erfüllung dieser Punkte führen kann. So vermittelt Engst nicht nur, was wichtig ist, sondern auch, wie der Weg dorthin aussieht.
Eine weitere Facette des Ratgebers ist der Exkurs zur Körpersprache, die zweifelsohne eine zentrale Rolle bei einer Präsentation spielt. In dem Abschnitt über den richtigen Einsatz von Sprache und Stimme wird gleich zu Beginn deutlich, dass der Vortragende die Hauptkomponente bei einer Präsentation darstellt. Engst: „Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Zuhörer Sie verstehen. Dabei geht es genauso um das inhaltliche wie um das akustische Verständnis.“
Während so die verbalen Voraussetzungen geschaffen sind, geht die Autorin im vierten Kapitel nicht nur auf den eigenen Auftritt und die dazugehörige Selbstdarstellung ein, sondern auch auf das Phänomen der Nervosität. Darin erklärt sie, dass Aufregung und Lampenfieber natürliche Reaktionen sind, die einen Menschen eher zu Höchstleistungen anspornen. Allerdings lässt sich diese Unruhe mit den geeigneten Maßnahmen auch eindämmen. Mit ausreichend Schlaf, Stressabbau durch Sport und der rechtzeitigen Vorbereitung sämtlicher Präsentationsunterlagen lassen sich schwierige Situationen noch im Vorfeld der Präsentation meistern.
Fazit: Der Ratgeber von Judith Engst stellt einen gelungenen Leitfaden für fast jede Präsentationsform dar. Die Formate werden nicht nur vorgestellt, sondern auch mit nützlichen Tipps, wie Musterformulierungen, Argumentationsbausteinen und Fehleranalysen, untermauert. Ebenfalls sind die Infokästen „Nicht so“ und „Sondern so“ positiv hervorzuheben, die mögliche Fehlerquellen benennen und dadurch für den Leser vermeidbar machen.
Bewertung:
Zielgruppe
Einsteiger
Profis
Nutzen für
Fundraising
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lobbying
Mitgliederkommunikation
Theorie/Praxis
Praxisnähe
Theoretisch unterfüttert
Präsentieren
von Judith Engst
1. Auflage 2011, Dudenverlag
ISBN-12: 978-3411745319
174 Seiten, 12,95 EUR