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Was ist bei der Kontaktaufnahme mit Abgeordneten zu beachten?

Wir haben vier Experten nach ihren Tipps für die Kontaktaufnahme mit Abgeordneten gefragt. Hier lesen Sie die Antworten.

„Persönlich in Kontakt treten“
Heiko Hilken, Referent Public Affairs, Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V., meint:
„Für die Kontaktaufnahme zu einem Abgeordneten gibt es nicht das eine Patentrezept. Am einfachsten stellt sich ein persönlicher Kontakt etwa am Rande eines Parlamentarischen Abends dar. Sollte dies nicht möglich sein, so eignet sich gerade zu Beginn einer Legislaturperiode ein klassischer Brief mit der Bitte um einen Gesprächstermin zur Vorstellung des Verbandes bzw. Unternehmens. Besteht schon Kontakt zu Mitarbeitern des Abgeordneten, so kann auch versucht werden, über diese einen Termin zu vereinbaren. Als weitere Alternative bieten sich Gesprächsrunden – organisiert gemeinsam mit bereits bekannten Abgeordneten – im kleineren Kreis der relevanten Facharbeitsgruppe oder mehrerer Berichterstatter an.“

„Anliegen vorbereiten“
Arik Platzek, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Humanistischer Verband Deutschlands, meint:
„Viele Abgeordnete sind Menschen unter großem Druck. Permanente öffentliche Präsenz, ständige Verfügbarkeit und hochkomplexe Themen sind der Alltag – auch an Wochenenden. Entscheidend ist, dass sich Abgeordnete mit einem Thema identifizieren können. Wichtig ist ferner, die Darstellung der eigenen Anliegen als Chance darzustellen, klare und allgemeinverständliche Aussagen zu formulieren sowie konkrete Handlungsvorschläge zu machen. Sofern möglich, ist es in spezifischen Anliegen hilfreich, sie durch Gespräche mit Mitarbeitern oder Parlamentskollegen auf Anliegen vorzubereiten – nicht nur, um die Offenheit für bestimmte Themen zu fördern, sondern auch um Ansatzpunkte für Nachfragen zu schaffen.“

„Konkrete Angaben machen“
Alexia Knappmann, Stabsstelle Politische Koordination, Amnesty International in Deutschland, meint:
„In der Welt von Abgeordneten herrscht an zwei Dingen kein Mangel: Informationen und Terminanfragen. Wenn sie trotz des täglichen Labyrinths von E-Mails, Briefen und Telefonaten sowie Ausschussdrucksachen, Info-Broschüren und Zeitschriften zu dem Abgeordneten durchdringen wollen, braucht Ihre Mitteilung drei Eigenschaften: Relevanz, Präzision und Verlässlichkeit. Kommunizieren Sie immer klar, warum der von Ihnen angefragte Termin oder das übersandte Dokument für die Arbeit des oder der Abgeordneten relevant sind. Belassen Sie es nicht bei wohlwollenden Appellen, arbeiten Sie den konkreten Mehrwert Ihres Anliegens für die Abgeordneten heraus oder sprechen Sie sie in konkreter Funktion an. Und seien Sie dabei immer präzise, sowohl in Inhalt als auch Umfang Ihres Anliegens.“

„Zusatzinformationen bereithalten“
Frank Hufnagel, Pressesprecher/Referent Politik, Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland, meint:
„Wichtig bei der Kontaktaufnahme mit Abgeordneten ist es, immer einen konkreten Aufhänger zu haben. Ich rufe nie bei einem Abgeordneten oder bei einem Referenten einfach nur so an. Schließlich ist ihre Zeit meistens sehr knapp bemessen. Deswegen ist ein gemeinsamer Bezug zu einem Thema wichtig, welches zum Beispiel gerade im Ausschuss diskutiert wird und bei dem eine Fachmeinung gefragt ist. Generelle Voraussetzung, neben klaren Botschaften, sind Offenheit, Sachlichkeit und Authentizität. Und zu guter Letzt sollte man auch immer ausreichend schriftliche Informationen zur Hand haben, um das eigene Anliegen gegebenenfalls ausführlicher darstellen zu können.“

Jetzt PDF downloaden: Diesen Artikel finden Sie im Verbandsstrategen Ausgabe 06/2015, S. 4.

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