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Die richtige Strategie für Verbände im Wahlkampf

Wir haben Profis aus Verbänden gefragt, wie sie sich im politischen Raum positionieren und nach welchen strategischen Überlegungen sie dabei vorgehen. Die digitalen Kanäle stehen in diesem Wahlkampf mehr als je zuvor im Mittelpunkt. Aber lesen Sie selbst: Sidonie Krug (eco), Dr. Sabine Eichner (dti) und Gwendolyn Stilling (Paritätitscher Gesamtverband) haben unsere Frage beantwortet.

Digitalpolitische Positionen in die öffentliche Debatte einbringen und dem Thema Digitalpolitik stärkere Sichtbarkeit verleihen.

Sidonie Krug
Leiterin Verbandskommunikation/
Sprecherin Politische Kommunikation
ECO – VERBAND DER INTERNETWIRTSCHAFT E. V.

Verbandskommunikation im Bundestagswahlkampf: Dialog auf allen Kanälen

Als Internetverband verfolgen wir während des anstehenden Bundestagswahlkampfs primär zwei Ziele: Zum einen möchten wir unsere Mitglieder in einen noch intensiveren Austausch und Dialog mit der Politik bringen. Zum anderen steht für uns im Fokus, unsere digitalpolitischen Positionen in die öffentliche Debatte mit einzubringen und dem Thema Digitalpolitik als relevantem Wahlkampfthema stärkere Sichtbarkeit zu verleihen. Hierzu planen wir ähnlich wie im letzten Bundestagswahlkampf eine integrierte Kommunikationskampagne unter dem Motto „Wahl/digital 21“. Herzstück der Kampagne wird wie auch schon vor vier Jahren ein starkes Eventkonzept sein – dieses Mal aufgrund von Covid-19 natürlich Hybrid- und Onlineformate –, das DigitalpolitikerInnen und UnternehmensvertreterInnen immer wieder in den direkten Dialog über aktuelle digitalpolitische Fragestellungen bringt. Anders als noch vor vier Jahren werden wir dieses Mal natürlich noch stärker auf Online- und Social-Media-Kommunikation setzen und Contentformate primär für die Verbreitung via Twitter und LinkedIn entwickeln.

09.12.2020 / Ausgabe #93

Bundestagswahl 2021 – Verbandskommunikation im Wahlkampf

In jeder Ausgabe der Verbandsstrategie setzen wir mit Best-Practice-Beispielen, Expertenbeiträgen und Interviews einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt. Sie interessieren sich für das Thema? Dann schauen Sie doch gleich bei den anderen Artikeln dieser Ausgabe vorbei.

Die aktuelle Lage verlangt viel Flexibilität, was das Timing für Presseaktivitäten und die Mobilisierung sichtbarer Unterstützung angeht.

Gwendolyn Stilling
Pressesprecherin und Leitung der Abteilung ÖA, Presse, Redaktion, Kampagnen
DER PARITÄTISCHE GESAMTVERBAND

Für mehr Soziales – im Wahlkampf, im Netz und in der Politik

Zunächst gilt es, durch gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dafür zu sorgen, dass soziale Fragen überhaupt eine Rolle in der Medienberichterstattung und damit auch im Wahlkampf spielen. Das ist die Basis, um im Wahljahr öffentlichen Druck aufzubauen, sodass keine zukünftige Bundesregierung an bestimmten Themen wie bspw. der Beseitigung von Armut vorbeikann. Wir haben konkrete Konzepte und Lösungen im Gepäck, für die wir werben. Statt klassischer Wahlprüfsteine bildet ein Bericht mit „Lehren aus Corona“ ergänzend zu bestehenden Positionen den inhaltlichen Rahmen auch für kurzfristige Aktivitäten sowie Gespräche mit Politikerinnen. Die aktuelle Lage verlangt dabei ein hohes Maß an Flexibilität, was das Timing für Presseaktivitäten, aber auch und besonders, was die Mobilisierung sichtbarer Unterstützung angeht: Statt auf große Straßenmobilisierungen, die angesichts von Corona kaum planbar sind, setzen wir dieses Mal vor allem auf flexible Einzelaktionen auch mit zivilgesellschaftlichen Partnern und neue digitale Formate. Mit einem verbandsweiten Team von fast 200 Multiplikator innen, dem „größten Social-Media-Kollegium Deutschlands“, werden wir mehrere Social-Media-Aktionen organisieren, unsere Website wird rundum modernisiert und verschiedene beteiligungs- und aktionsorientierte Online-Veranstaltungen sind zudem in Vorbereitung, u. a. eine große digitale Aktionskonferenz gegen Armut. Darüber hinaus ist und bleibt für uns das offensive Engagement gegen rechte Hetze eine Selbstverständlichkeit – nicht nur im Wahljahr.

Mit hochkarätigen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren wir aktuelle Themen, die die Branche bewegen.

Dr. Sabine Eichner
Geschäftsführerin
DEUTSCHES TIEFKÜHLINSTITUT E. V.

Aktiv und dialogbereit – wir sehen uns als Mitgestalter

Das Deutsche Tiefkühlinstitut vertritt die Interessen der Tiefkühlwirtschaft, die mit rund 15 Mrd. Euro zu den umsatzstärksten Zweigen der Lebensmittelindustrie gehört. Das dti geht branchenrelevante Themen aktiv und dialogbereit an, denn nur so können wir politische Prozesse mitgestalten und die TK-Branche als glaubwürdigen Partner von Politik und Gesellschaft positionieren. In der politischen Kommunikation nimmt zweimal jährlich unser politisches Frühstück „KOSTBAR – Die Lebensmitteldebatte am Morgen“ einen wichtigen Platz ein. Mit hochkarätigen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren wir aktuelle Themen, die die Branche bewegen. Unsere digitale KOSTBAR-Premiere im Oktober erreichte rund 100 Teilnehmer und ist für uns Motivation, auch außerhalb der Corona-Phase auf digitale Formate zu setzen. In Vorbereitung auf das Wahljahr 2021 haben wir den politischen Newsletter „KOSTBAR – Argumente und Positionen“.

Jetzt PDF downloaden: Diesen Artikel finden Sie im Verbandsstrategen Ausgabe #93 2020, S. 12.

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